Wandern - Fane Alm (1.734 m) in Südtirol
Eine der schönsten
Almen Südtirols, angeblich sogar die schönste, befindet sich oberhalb des
Dorfes Vals. Auf etwas mehr als 1.700 Metern liegt der Weiler, eingebettet in
einem Meer aus Kräutern und Blumen.
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Fane Alm 1.734 m |
In der Geschichte
wurde dieses kleine Bergdorf zum Schutz vor der im Tal herrschenden Pest
bewohnt. Heute wird die Alm durch drei Hütten und einen Gemeinschaftssennerei
bewirtschaftet. Die übrigen Hütten sind im Privatbesitz und werden zum Teil
auch vermietet.
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Spitzwegerich in der Blüte |
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glückliche Kühe |
Ich besuchte
diese traumhafte, vor grün strotzende Berglandschaft bereits vor zwei Jahren mit
Daniela. Damals war es die Wilde Kreuzspitze, einem häufig besuchten
Wanderdreitausender, die mich zu weiteren Besuchen einlud.
Ende Juni war
es dann endlich soweit auch die anderen Wege zu begehen. Nicht nur das! Dank
Daniela bekam ich auch einen Einblick in die Milchverarbeitung. Mehr dazu später!
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Am Weg zur Ochsenalm. |
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Stilonrinne (Bildmitte) mit Wurmaul (links der Rinne) |
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Wilde Kreuzspitze 3.134 m |
Gleich nach
meiner Anreise und einem kurzen Spaziergang durch den Weiler, packte ich noch
schnell meinen Rucksack für eine kleine Tour. Die Wahl fiel auf einen Schiberg,
da im Sommer keine offiziellen Steige auf den Gipfel der 2.672 m hohen
Plattspitze führen.
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Am Rotenstein Höhenweg. |
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Vals |
Der Zustieg
erfolgte zuerst auf die Ochsenalm und dann am Rotenstein Höhenweg Richtung
Jochtal. Oberhalb der Ochsenalm führt eine steiglose Gratüberschreitung über mehrere kleineren Gipfel. Ist der höchste Punkt des Grats erreicht, folgt man den Grat noch kurz absteigend auf die Südseite und sucht sich die beste und leichteste Linie bis in den Sattel.
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Stinalm 2.100 m |
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Blauer Enzian |
Ab dem Sattel steigt man in s
üdlicher Richtung leicht an und erreicht in wenigen Gehminuten den Grat, der den Blick zur Plattspitz S
üdseite und den Gipfel freigibt. Vor mir steile Grashänge und ein kleines Meer an Blöcken.
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Plattspitz 2.672 m |
Überraschend schnell ist der Fuss der Plattspitze erreicht und in
direkter Linie geht es zum Gipfel. Ganz allein, mit einem unglaublichen
Panoramablick aber zunehmender Bewölkung, genoss ich die Stille und las die letzten Gipfelbucheinträge. Eindeutig waren mehr Einträge aus dem Winter zu
verzeichnen.
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Kurzblättriger Enzian |
Der ebenso
weglose Abstieg führte über die Nord-West-Seite, anfangs über Schneefelder und später
über die endlose Blütenpracht des Almrausches, bis ich wieder bei der Ochsenalm
und kurz danach auf der Fane ankam.
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Plattspitz Nordseite |
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Wächtermurmele |
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Der Grat vom Anstieg. |
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Ochsenalm |
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ChilloutKuh |
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zu verkaufen! :) |
Ohne großartige
Rast wurde ich von Dani geduldig in die "Pflicht" genommen und bekam gleich die Einschulung in der Käserei.
Kessel, gefühlte 10.000 Becherlan der Zentrifuge, Milchschaufel, Thermometer,
Kulturen, Lab, Wasser, Salzbad, Gummistiefel und Schurz...ab diesem Zeitpunkt
zumindest per du.
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frische Käselaibe |
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Der Kessel zum kühlen und erhitzen der entrahmten Milch. |
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Butterfassl in dem der Rahm geschlagen wird. |
Der folgende
Tag begann mit 6:00 Uhr recht zeitig, aber in der Sennerei ist das eben so. Nach dem Buttern,
Erhitzen der Milch für die Zugabe der mesophilen Kulturen und einigen
Reinigungsarbeiten stiefelten wir zum Frühstück.
Das Wetter
zeigte sich heute von der wolkigen Seite, was aber nach so viel Sonne am Vortag eine
willlkommene Abwechslung war. Mein heutiges Ziel war die etwas höher gelegene
Labeseben Alm bzw. der Marbl See mit Abstieg über die ganz ruhige Aschila Alm.
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SelfieKuh |
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Valser Schramm |
Anfangs traf
ich noch zahlreiche Wanderer in der sogenannten Valser Schramm, einem steilem
Einschnitt mit wild tosendem Bach am Weg zur Brixner Huette. Ab der Labensen
Alm wurde es wieder ruhiger Die wenigen Wanderer bogen hier noch zum
Wilden See bzw. zur Wilden Kreuzspitze ab.
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Labeseben Alm 2.138 m |
Der Marbler See
als Hochpunkt des Rundweges ist über gemütliche Wiesenhänge recht bald erreicht.
Die letzten Schneefelder konnten sich trotz der intensiven Sonnenstunden immer
noch halten. In südlicher Richtung führt der Weg in Serpentinen steil bergab
zur Aschila Alm. Direkt bei der Hütte kann nochmal zur vom Vortag
bekannten Ochsenalm erweitert werden.
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Marbl See 2.400 m |
Durch den
leichten Regen angetrieben wählte ich jedoch den direkten Abstieg zur Fane Alm.
Insgesamt eine ruhige und lohnenswerte Wanderung im leichten Gelände mit Möglichkeiten
zur Erweiterung bis zum Jochtal.
Nach einem erholsamen Tag in Brixen City, stand das Wurmaul auf der Wunschliste. Nach den morgendlichen
Arbeiten in der Sennerei, machte ich mich auf den Weg zur Brixner Hütte. Die
Landschaft ist hier für mich jedesmal beeindruckend und eine willkommene
Abwechslung zu den trockenen steinigen Julischen Alpen.
Ab der Brixner Hütte,
wo die meisten Wanderer ihr Ziel finden, führt der Weg durch die steilen Westhänge
des Wurmaul mit Tiefblicken ins Valsertal. Etwa auf halbem Weg holte mich Florian
aus Vals und Smoky, ein Husky wie er im Buche steht ein.
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Brixner Hütte 2.307 m |
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Smoky |
Also wenn ein
einheimischer Bergler mit der sich ziehenden und immer steiler werden Streckenführung
zu kämpfen hat, dann will das was heißen. Wir schlossen uns zusammen und "erleichterten" uns mit netten Themen den letzten, nicht enden wollenden Gipfelhang. Vielleicht fehlte uns deswegen zeitweise die Luft,
welche Smoky scheinbar zu viel hatte. Er machte die Strecke mindestens viermal.
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Wilde Kreuzspitze |
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Blütenpracht |
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Sepp, seit 60 Jahren auf der Fane. |
Es war wirklich
angenehm und ehrlich gesagt auch erfreulich, am Gipfel ausschließlich Südtiroler
anzutreffen.Beinahe mit dem
jedem, ergab sich ein kurzes Gespräch über die zahlreichen umliegenden und
oftmals üppig mit Schnee bedeckten Gipfel. Jeder hatte seine persönliche Tourenempfehlung
und auch die Verhauer wurden mit allen geteilt wurden. Smoky kümmerte sich nicht
lange darum und suchte sich seine neuen Bekanntschaften nach dem Umfang der
Jause aus.
Smoky, Florian
und ich legten bei der Brixner Hütte noch eine Pause ein. Undenkbar ohne ein
Bier und Kasknödel mit Krautsalat weiter abzusteigen wurde behauptet. Eine echt gute
Entscheidung, trotz der
überfüllten Hütte.
Ein weiterer genialer
Tag mit traumhaften Bergwetter nahm dann mit einem Nachmittagsschläfchen vor Seppls Hütte
ein Ende.
Leider wieder viel zu kurz, obwohl ich noch die letzte Nacht auf der Fane blieb und nicht wie geplant am Abend Richtung Villach fuhr. Der nächste Besuch ist aber schon geplant, denn mein Geburtskas, die Stinalm, die Seefeldseen mit der Seefeldspitze warten noch.
Fortsetzung folgt!
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