MontaschGruppe

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Montag, 25. Januar 2016

Winterbergsteigen Butinarjeva grapa - 24. Jänner 2016

Winterbergsteigen vom Feinsten

Die Mala Mojstrovka zählt mit ihren zahlreichen Winteranstiegen wohl zu einem der besten und schönsten Alpinspielplätzen. Vor allem die leichte Erreichbarkeit, der kurze Zustieg, die unterschiedlichsten Schwierigkeitsgrade und der leichte Abstieg sprechen für sich. Es hat sich auch wieder gezeigt, dass in schneearmen Wintern am Vrisic einiges möglich ist. 



Eine dieser Linien nennt sich Butinarjeva grapa, ein Winteranstieg in der Ostwand der Mala Mojstrovka welcher schon bei der Fahrt auf den Vrisic Pass den Blick auf sich zieht. Vom Parkplatz aus kann man den gesamten Routenverlauf sehr gut einsehen und die Verhältnisse grob einschätzen. Die Route selbst ist mit 200 m, II/2-3, 40-50 Grad und max. 70 Grad je nach Verhältnissen bewertet.




Bis zum Einstieg folgt man dem sehr einfachen Normalweg Richtung P1975 Scharte. Ist der Wandfuß erreicht, zweigt man rechts in den Weg Richtung Nat sitom glava ab. Nach wenigen Metern zieht die Butinarjeva grapa links die Ostwand hinauf.






Das erste Drittel gestaltet sich je nach Linienwahl mit 40-50 Grad realtiv leicht. Die von uns gewählte führte uns etwas nach links, weg von der Hauptrinne um kleinen Schneerutschen anderer Begeher auszuweichen. Etwas steiler als in der Hauptrinne gelangt man auf eine kleine Schulter oberhalb der ersten Felsbarriere, welche man sich mit dieser Linie erspart. 





An der Stelle trafen wir auf einen slowenischen Bergsteiger, der sich offensichtlich nicht wirklich wohl in dem Gelände fühlte und kurz darauf auch wieder abkletterte. Wir querten nach einem kurzen steilen Anstieg wieder nach rechts in die Hauptrinne und erreichten unschwer mit sehr gutem Schnee den zweiten Felsaufschwung.







Hier trennten sich die Wege von Edi und mir, da ich mir Fels durchsetzte steile Abschnitte einfach sparen wollte.





Meine Variante ersparte mir zwar nicht den Felskontakt, aber sie fiel deutlich kürzer aus als Edi's Variante. Nach ein paar Spreizschritten und einem kurzen beherzten Kampf mit dem befreienden Überstieg war das Schwierigste geschafft.







Der weitere Anstieg zog wieder leicht nach rechts in eine steile Rinne kurz unter dem oberen Wandfuß. Hier traffen Edi und ich wieder aufeinander und querten zusammen weiter nach rechts. 



Über den letzten direkten Felsausstieg traute ich mich wegen fragwürdigen Felsen nicht mehr drüber und ein Fehler wäre hier fatal gewesen. Deshalb umgangen wir diese Stelle und erreichten kurz darauf den Grat bzw. den Normalweg.







Trotz einer kurzen motivierenden Anmerkung zu Pizza, Spritz und Profiterolen gingen wir trotzdem noch auf den Gipfel und beobachteten das Treiben auf der Velika Mojstrovka. Zahlreiche Bergsteiger bewegten sich wie ein Riesenwurm durch die Rinnen auf den Gipfel. Man könnte meinen das Winterbergsteigen aufgrund des schneearmen Winters zur neuen Modesportart geworden ist.




Velika Mojstrovka




Das ApreTourProgramm mit Edi brauch ich nicht länger erklären! :D Lokal Tipp für alle die sehr sehr hungrig vom Berg kommen und nach dem Hunger noch Hunger haben: Tonkina Koca

Freitag, 22. Januar 2016

Bergsteigen Gartnerkofel Überschreitung - 27. Dezember 2015

Bildungslücke eines Berglers

Ich hab es mir selbst mal eingestehen müssen, dass ich keine Ahnung hatte wie sich die Wege auf den Gartnerkofel anfühlen. Durch das Schigebiet und den sehr kurzen Anstiegen vom Nassfeldpass aus, war ich nie so richtig motiviert für diese Seite des Nassfeldes. Also eine Bildungslücke!

Den Karnischen Höhenweg wollte ich deswegen auch von Thörl aus starten, um die Gegend bis Nassfeld mal kennen zulernen. Damals verhinderte starke Regenfälle das Unternehmen, vielleicht um mir diesen Tag zu schenken.

Gartnerkofel 2195 m
Von Simon und Hannes (GoVertical) wurde mir auch ihr Klettersteig auf den Südgipfel (Däumling) empfohlen, welcher 2014 gebaut wurde. Ausgehend vom Parkplatz unter dem Alpengasthof Plattner - in unmittelbarer Nähe befindet sich auch ein netter kleiner Klettergarten für Anfänger - erreicht man über die Wanderwege in ca. 45 Min. die Bergstation der Garnterkofelbahn. Bei der ersten weißen Schutthalde vor der Bergstation des kurzen FIS-Sesselliftes zweigt man nach rechts zum Einstieg ab.
Bei der Rastbank befindet sich auch eine Topo zum Klettersteig  und man bekommt schon einen guten Eindruck vom Routenverlauf.

Nepal Brücke
Wie erwartet waren schon drei Klettersteiggeher dabei die erste ca. 25 m lange Seilbrücke zu meistern. Diese stellt sicher eine Art Kriterium dar um die Begeher auf das vorzubereiten, was am restlichen Steig gefordert wird. Neben den persönlichen Fähigkeiten ist also eine Klettersteigausrüstung mit Helm ein absolutes Muss! Der Klettersteig ist mit C bewertet. Details sind der Topo zu entnehmen:


Kompakter Fels 
1. Seilbrücke als Einstiegskriterium (A/B)

Steile Platten mit ausreichend Trittklammern (B/C)
Eine weitere lustige Herausforderung ist die zweite Brücke ausgeführt als Nepal Brücke. Grössere Personen werden hier ins Wackeln, Zittern oder Fluchen kommen. Sollte das bisher erlebte zu viel sein, dann ermöglicht der kurze Notabstieg (B) die Rückkehr zur Rastbank.

2. Seilbrücke als Nepal Brücke (B)

Schaut stabiler aus als sie ist! :)
Insgesamt ist aber das Schlimmste geschafft, denn der restliche Steig führt mit einer sehr gut durchdachten Linienführung durch kompakten und schönen Fels, ausreichend mit Trittklammern abgesichert. Nur bei einem plattigen Quergang (B) kurz nach der zweiten Seilbrücke wurde auf die Klammern verzichtet.

Abwechslungsreiche Linienführung (B)

Schigebiet Nassfeld
Nachdem die letzten zwei der insgesamt vier Seilbrücken bewältigt wurden, können sich aufgeregte Gemüter bei der Rastbank kurz nach dem Ausstieg wieder beruhigen und das Panorama genießen. Es zahlt sich in dem Fall noch aus den 20 min langen Anstieg auf den Gartnerkofel zu machen.

Gartnerkofel mit Südanstieg 
Mit einer Gruppe Gehörloser erreichte ich das Gipfelkreuz des Gartnerkofels. Manche Dinge im Leben brauchen keine Worte um sie gemeinsam zu erleben. Das Strahlen in unseren Gesichtern machte der Sonne Konkurrenz. Auch die Jahreszahlen am Gipfelkreuz lassen einen wieder Innehalten und an die Geschichte der zwei Weltkriege bzw. Kärntner Volksabstimmung 1920 denken.

Gartnerkofel 2195 m

Obergailtal

Trogkofel 2279 m mit dem kleinen Däumling 

Julische Alpen
Ein alternativer und für trittsichere Wanderer zu empfehlender Abstieg, führt über den Westgrat zur Kammleiten. Der Steig ist mit roten Punkten markiert und wartet mit kurzen Passagen mit dem Schwierigkeitsgrad II auf.

Rückblick zum Gipfel

Rückblick auf den Westgrat (I-II)

Abstieg zur Kammleiten

Westgrat
Vom Kühweger Thörl ist es dann nur mehr ein Katzensprung zur Kammleiten oder auch Kühweger Köpfel genannt. Hier begeht man einen Teil des Geotrails Karnische Alpen, welcher viele Infos zur Erdgeschichte der Region gibt.

Anstieg zur Kammleiten.

Kammleiten oder Küheweger Köpfl  1998 m


Von der Kammleiten geht es wieder sehr gemütlich zum Alpengasthof Plattner, wo man wieder komplett in die ApreSchiStimmung eintaucht.

Hochalmspitze 3360 m
Die Bildungslücke ist geschlossen! Was habe ich gelernt? Trotz der permanenter Beschallung von diversen ApreSchiBars, konnte ich den gesamten Weg genießen und war schlussendlich froh die Tour gemacht zu haben. Also nicht so wählerisch sein!

Hier noch der Link zu dem Lied, welches mich mehrmals begleitet hat:


Samstag, 16. Januar 2016

Kletterkurse 2016/2017

Sportkletterkurse für Anfänger und Fortgeschrittene


Auch diese Klettersaison biete ich wieder Kletterkurse für Anfänger und Fortgeschrittene an. Alle Kurse werden garantiert in Kleingruppen (max. 8 Personen) abgehalten und sind somit der perfekte Einstieg in den Klettersport.

Besiege deine Angst und wecke deinen natürlichen Bewegungsdrang. Für einen Moment die Schwerkraft überwinden und deine persönlichen Grenzen kennenlernen.

Durch größtmögliche Flexibilität in der Kursorganisation und -gestaltung findet jede Könnerstufe seinen Platz im Breitensport. Sie ermöglichen aber auch den ambitionierten Kletterer den notwendigen Raum zur Analyse seines Kletterstils, die persönliche Entwicklung und Gestaltung eines aufbauenden Klettertrainings aus ganzheitlicher Sicht.

Die Kurse werden vorzugsweise im Kletterzentrum Hermagor bzw. auch Outdoor abgehalten.

 

Modul "Schnuppern":

  • kleine Materialkunde
  • kleine Knotenkunde
  • Einführung in den Partnercheck
  • Einführung in die Kletterregeln
  • kleine Bewegungslehre im Zuge der ersten Kletterversuche

Kurstermine: ab einer Person nach Terminabsprache
Anforderung: Interesse und Freude an der Bewegung
Kursdauer: max. 3 Std.
Kurskosten: auf Anfrage inkl. Verleih Klettermaterial

 
Kletterhalle Hermagor

 

Modul "Anfänger":

  • Materialkunde
  • Knotenkunde
  • Sicherungstechnik Toprope
  • Partnercheck
  • Kletterregeln
  • Bewegungslehre Basic

Kurstermine: ab zwei Personen nach Terminabsprache
Anforderung: Interesse und Freude an der Bewegung
Kursdauer: 8 Std. als Tages- oder Zweitageskurs
Kurskosten: auf Anfrage inkl. Skripten, Halleneintritt und Verleih Klettermaterial
Info: Auf Wunsch kann für Kinder auch die Prüfung zum Kletterschein Toprope abgenommen werden.

 
Meran

 

Modul "Fortgeschrittene":

  • Materialkunde
  • Knotenkunde
  • Sicherungstechnik Lead
  • Partnercheck
  • Kletterregeln
  • Vorstiegstechnik
  • Bewegungslehre Advanced
  • Sturztechnik
  • Umfädeln am Stand
  • Abseiltechnik
Kurstermine: ab zwei Personen nach Terminabsprache
Anforderung: Inhalte Modul Anfänger
Kursdauer: 8 Std. als Tages- oder Zweitageskurs
Kurskosten: auf Anfrage inkl. Skripten und Halleneintritt
Info: Auf Wunsch kann für Kinder auch die Prüfung zum Kletterschein Lead abgenommen werden. 

 
Kalymnos

 

Modul "Technik":

  • Videoanalyse am Beginn und Ende des Moduls
  • Technikprotokolle
  • Schwerpunkt spezifische Übungen zur Verbesserung der Klettertechnik
  • Verbesserung der Grundlagenausdauer

Kurstermine: ab zwei Personen nach Terminabsprache
Anforderung: Inhalte Modul Fortgeschrittene
Kursdauer: 5 x 2 Std.
Kurskosten: auf Anfrage inkl. Halleneintritt, Trainingspläne, Video und Skripten

 
San Vito lo Capo

 

Modul "Eltern sichern - Kinder klettern":

  • Materialkunde klein
  • Aufwärmspiele
  • Partnercheck
  • Sicherungstechnik Toprope
  • Kletterspiele mit und ohne Seil
Kurstermine: ab vier Personen (zwei Kinder/zwei Erwachsene nach Terminabsprache
Anforderung: keine
Kursdauer: 2 x 2 Std.
Kurskosten: auf Anfrage inkl. Skript, Kind klettert gratis!!!


Kalymnos

Mittwoch, 30. Dezember 2015

Bergsteigen Vetta Bella - 1. November 2015

Umgeben von sonnigen Felsen 

Die Vetta Bella ist einigen auch unter den Namen Schönkopf bekannt und wird von bekannteren Gipfeln der Julier umrahmt. Sie ist ein lohnenswerter und nicht allzu schwierig erreichbarer Aussichtsgipfel, wenn auch nach Westen hin der Jof Fuart den Weitblick etwas eingrenzt.


Ausgehend vom Raibler See führt der Weg zuerst zur Rifugio Brunner, einer unbewirtschafteten Privathütte auf 1432 m. Durch die von Buchen beherrschten Wälder, begleitet ein angenehmer Weg das verblockte Bachbett.

Blick auf die Vetta Bella
Im Anstieg tun sich immer wieder schöne Ausblicke auf das auserwählte Ziel auf, wobei auch die bei den Kletterern sehr beliebte Cima delle Cenge, immer wieder den Blick auf die sonnendurchflutete Südwand zieht.

Rif. Brunner 1432 m (unbew.)

In einer gemütlichen Stunde ist die Brunner Hütte erreicht und ein Innehalten bei einem der zwei wenigen Brunnen in den Julischen Alpen obligat. Hier teilen sich die Wege, welche gut markiert nach Cave del Predil oder zum CAI Biwak Gorizia unter den Wänden der Cima alta di Riobianco führen. 


Der obige Wegweiser leitet den Wanderer zur Vetta Bella, dessen Anstieg in keiner Karte eingezeichnet wurde bzw. auch nur gelegentlich mit roten Punkten markiert wurde. Trotzdem ist der Weg durch die Latschen, beginnend mit einem kurzen Abstieg in das Bachbett, ganz eindeutig und nicht zu übersehen.

Pan di zucchero
Mit zunehmender Steilheit erreicht man recht zügig die Felswände der Vetta Bella, wo sich nun das Steiglein nach kurz nach rechts wendet. Markant ist die kurze Felspassage auf ca. 1650 m, welche für 5-6 Meter den Einsatz der Hände erfordert.

Spielplatz für Kletterer: Cima delle Cenge 



Auch danach geht es durch teils felsiges Gelände (Rinne) bis zu einer markanten Scharte auf ca. 1800 m. Ab hier folgt man dem Weg Richtung Nord-Westen. Die Steilheit nimmt kurzfristig etwas ab und man erreicht abschließend wieder die steilen Wiesen, welche bis zum kleinen Gipfel der Vetta Bella führt.

Riobianco (Weissenbachtal)

Vetta Bella 2049 m mit Jof Fuart im Hintergrund
Beinahe eine Stunde allein am Gipfel waren mir gegönnt, bevor die letzten Kletterer welche die Routen durch die Vetta Bella Südwand meisterten den Gipfel erreichten. Plötzlich war es vorbei mit der Stille! :)

Cima delle Cenge im Vordergrund, Mangart und Jalovec im Hintergrund

Man muss aufbrechen, um Heim zu kommen.
-
Peter Müller