MontaschGruppe

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Freitag, 22. Januar 2016

Bergsteigen Gartnerkofel Überschreitung - 27. Dezember 2015

Bildungslücke eines Berglers

Ich hab es mir selbst mal eingestehen müssen, dass ich keine Ahnung hatte wie sich die Wege auf den Gartnerkofel anfühlen. Durch das Schigebiet und den sehr kurzen Anstiegen vom Nassfeldpass aus, war ich nie so richtig motiviert für diese Seite des Nassfeldes. Also eine Bildungslücke!

Den Karnischen Höhenweg wollte ich deswegen auch von Thörl aus starten, um die Gegend bis Nassfeld mal kennen zulernen. Damals verhinderte starke Regenfälle das Unternehmen, vielleicht um mir diesen Tag zu schenken.

Gartnerkofel 2195 m
Von Simon und Hannes (GoVertical) wurde mir auch ihr Klettersteig auf den Südgipfel (Däumling) empfohlen, welcher 2014 gebaut wurde. Ausgehend vom Parkplatz unter dem Alpengasthof Plattner - in unmittelbarer Nähe befindet sich auch ein netter kleiner Klettergarten für Anfänger - erreicht man über die Wanderwege in ca. 45 Min. die Bergstation der Garnterkofelbahn. Bei der ersten weißen Schutthalde vor der Bergstation des kurzen FIS-Sesselliftes zweigt man nach rechts zum Einstieg ab.
Bei der Rastbank befindet sich auch eine Topo zum Klettersteig  und man bekommt schon einen guten Eindruck vom Routenverlauf.

Nepal Brücke
Wie erwartet waren schon drei Klettersteiggeher dabei die erste ca. 25 m lange Seilbrücke zu meistern. Diese stellt sicher eine Art Kriterium dar um die Begeher auf das vorzubereiten, was am restlichen Steig gefordert wird. Neben den persönlichen Fähigkeiten ist also eine Klettersteigausrüstung mit Helm ein absolutes Muss! Der Klettersteig ist mit C bewertet. Details sind der Topo zu entnehmen:


Kompakter Fels 
1. Seilbrücke als Einstiegskriterium (A/B)

Steile Platten mit ausreichend Trittklammern (B/C)
Eine weitere lustige Herausforderung ist die zweite Brücke ausgeführt als Nepal Brücke. Grössere Personen werden hier ins Wackeln, Zittern oder Fluchen kommen. Sollte das bisher erlebte zu viel sein, dann ermöglicht der kurze Notabstieg (B) die Rückkehr zur Rastbank.

2. Seilbrücke als Nepal Brücke (B)

Schaut stabiler aus als sie ist! :)
Insgesamt ist aber das Schlimmste geschafft, denn der restliche Steig führt mit einer sehr gut durchdachten Linienführung durch kompakten und schönen Fels, ausreichend mit Trittklammern abgesichert. Nur bei einem plattigen Quergang (B) kurz nach der zweiten Seilbrücke wurde auf die Klammern verzichtet.

Abwechslungsreiche Linienführung (B)

Schigebiet Nassfeld
Nachdem die letzten zwei der insgesamt vier Seilbrücken bewältigt wurden, können sich aufgeregte Gemüter bei der Rastbank kurz nach dem Ausstieg wieder beruhigen und das Panorama genießen. Es zahlt sich in dem Fall noch aus den 20 min langen Anstieg auf den Gartnerkofel zu machen.

Gartnerkofel mit Südanstieg 
Mit einer Gruppe Gehörloser erreichte ich das Gipfelkreuz des Gartnerkofels. Manche Dinge im Leben brauchen keine Worte um sie gemeinsam zu erleben. Das Strahlen in unseren Gesichtern machte der Sonne Konkurrenz. Auch die Jahreszahlen am Gipfelkreuz lassen einen wieder Innehalten und an die Geschichte der zwei Weltkriege bzw. Kärntner Volksabstimmung 1920 denken.

Gartnerkofel 2195 m

Obergailtal

Trogkofel 2279 m mit dem kleinen Däumling 

Julische Alpen
Ein alternativer und für trittsichere Wanderer zu empfehlender Abstieg, führt über den Westgrat zur Kammleiten. Der Steig ist mit roten Punkten markiert und wartet mit kurzen Passagen mit dem Schwierigkeitsgrad II auf.

Rückblick zum Gipfel

Rückblick auf den Westgrat (I-II)

Abstieg zur Kammleiten

Westgrat
Vom Kühweger Thörl ist es dann nur mehr ein Katzensprung zur Kammleiten oder auch Kühweger Köpfel genannt. Hier begeht man einen Teil des Geotrails Karnische Alpen, welcher viele Infos zur Erdgeschichte der Region gibt.

Anstieg zur Kammleiten.

Kammleiten oder Küheweger Köpfl  1998 m


Von der Kammleiten geht es wieder sehr gemütlich zum Alpengasthof Plattner, wo man wieder komplett in die ApreSchiStimmung eintaucht.

Hochalmspitze 3360 m
Die Bildungslücke ist geschlossen! Was habe ich gelernt? Trotz der permanenter Beschallung von diversen ApreSchiBars, konnte ich den gesamten Weg genießen und war schlussendlich froh die Tour gemacht zu haben. Also nicht so wählerisch sein!

Hier noch der Link zu dem Lied, welches mich mehrmals begleitet hat:


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