MontaschGruppe

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Donnerstag, 23. Juli 2015

Wandern Fane Alm - 26. - 29. Juni 2015


Wandern - Fane Alm (1.734 m) in Südtirol

Eine der schönsten Almen Südtirols, angeblich sogar die schönste, befindet sich oberhalb des Dorfes Vals. Auf etwas mehr als 1.700 Metern liegt der Weiler, eingebettet in einem Meer aus Kräutern und Blumen.

Fane Alm 1.734 m
In der Geschichte wurde dieses kleine Bergdorf zum Schutz vor der im Tal herrschenden Pest bewohnt. Heute wird die Alm durch drei Hütten und einen Gemeinschaftssennerei bewirtschaftet. Die übrigen Hütten sind im Privatbesitz und werden zum Teil auch vermietet.

Spitzwegerich in der Blüte

glückliche Kühe
Ich besuchte diese traumhafte, vor grün strotzende Berglandschaft bereits vor zwei Jahren mit Daniela. Damals war es die Wilde Kreuzspitze, einem häufig besuchten Wanderdreitausender, die mich zu weiteren Besuchen einlud.


Ende Juni war es dann endlich soweit auch die anderen Wege zu begehen. Nicht nur das! Dank Daniela bekam ich auch einen Einblick in die Milchverarbeitung. Mehr dazu später!


Am Weg zur Ochsenalm.

Stilonrinne (Bildmitte) mit Wurmaul (links der Rinne)

Wilde Kreuzspitze 3.134 m
Gleich nach meiner Anreise und einem kurzen Spaziergang durch den Weiler, packte ich noch schnell meinen Rucksack für eine kleine Tour. Die Wahl fiel auf einen Schiberg, da im Sommer keine offiziellen Steige auf den Gipfel der 2.672 m hohen Plattspitze führen.

 Am Rotenstein Höhenweg.


Vals
Der Zustieg erfolgte zuerst auf die Ochsenalm und dann am Rotenstein Höhenweg Richtung Jochtal. Oberhalb der Ochsenalm führt eine steiglose Gratüberschreitung über mehrere kleineren Gipfel. Ist der höchste Punkt des Grats erreicht, folgt man den Grat noch kurz absteigend auf die Südseite und sucht sich die beste und leichteste Linie bis in den Sattel.


Stinalm 2.100 m

Blauer Enzian
Ab dem Sattel steigt man in südlicher Richtung leicht an und erreicht in wenigen Gehminuten den Grat, der den Blick zur Plattspitz Südseite und den Gipfel freigibt. Vor mir steile Grashänge und ein kleines Meer an Blöcken.


Plattspitz 2.672 m
Überraschend schnell ist der Fuss der Plattspitze erreicht und in direkter Linie geht es zum Gipfel. Ganz allein, mit einem unglaublichen Panoramablick aber zunehmender Bewölkung, genoss ich die Stille und las die letzten Gipfelbucheinträge. Eindeutig waren mehr Einträge aus dem Winter zu verzeichnen.




Kurzblättriger Enzian
Der ebenso weglose Abstieg führte über die Nord-West-Seite, anfangs über Schneefelder und später über die endlose Blütenpracht des Almrausches, bis ich wieder bei der Ochsenalm und kurz danach auf der Fane ankam. 

Plattspitz Nordseite

Wächtermurmele

Der Grat vom Anstieg.

Ochsenalm

ChilloutKuh

zu verkaufen! :)


Ohne großartige Rast wurde ich von Dani geduldig in die "Pflicht" genommen und bekam gleich die Einschulung in der Käserei. Kessel, gefühlte 10.000 Becherlan der Zentrifuge, Milchschaufel, Thermometer, Kulturen, Lab, Wasser, Salzbad, Gummistiefel und Schurz...ab diesem Zeitpunkt zumindest per du.

frische Käselaibe

Der Kessel zum kühlen und erhitzen der entrahmten Milch.

Butterfassl in dem der Rahm geschlagen wird.


Der folgende Tag begann mit 6:00 Uhr recht zeitig, aber in der Sennerei ist das eben so. Nach dem Buttern, Erhitzen der Milch für die Zugabe der mesophilen Kulturen und einigen Reinigungsarbeiten stiefelten wir zum Frühstück.

Das Wetter zeigte sich heute von der wolkigen Seite, was aber nach so viel Sonne am Vortag eine willlkommene Abwechslung war. Mein heutiges Ziel war die etwas höher gelegene Labeseben Alm bzw. der Marbl See mit Abstieg über die ganz ruhige Aschila Alm.

SelfieKuh

Valser Schramm


Anfangs traf ich noch zahlreiche Wanderer in der sogenannten Valser Schramm, einem steilem Einschnitt mit wild tosendem Bach am Weg zur Brixner Huette. Ab der Labensen Alm wurde es wieder ruhiger Die wenigen Wanderer bogen hier noch zum Wilden See bzw. zur Wilden Kreuzspitze ab.




Labeseben Alm 2.138 m
Der Marbler See als Hochpunkt des Rundweges ist über gemütliche Wiesenhänge recht bald erreicht. Die letzten Schneefelder konnten sich trotz der intensiven Sonnenstunden immer noch halten. In südlicher Richtung führt der Weg in Serpentinen steil bergab zur Aschila Alm. Direkt bei der Hütte kann nochmal zur vom Vortag bekannten Ochsenalm erweitert werden. 

Marbl See 2.400 m
Durch den leichten Regen angetrieben wählte ich jedoch den direkten Abstieg zur Fane Alm. Insgesamt eine ruhige und lohnenswerte Wanderung im leichten Gelände mit Möglichkeiten zur Erweiterung bis zum Jochtal.


Nach einem erholsamen Tag in Brixen City, stand das Wurmaul auf der Wunschliste. Nach den morgendlichen Arbeiten in der Sennerei, machte ich mich auf den Weg zur Brixner Hütte. Die Landschaft ist hier für mich jedesmal beeindruckend und eine willkommene Abwechslung zu den trockenen steinigen Julischen Alpen.





Ab der Brixner Hütte, wo die meisten Wanderer ihr Ziel finden, führt der Weg durch die steilen Westhänge des Wurmaul mit Tiefblicken ins Valsertal. Etwa auf halbem Weg holte mich Florian aus Vals und Smoky, ein Husky wie er im Buche steht ein. 

Brixner Hütte 2.307 m



Smoky


Also wenn ein einheimischer Bergler mit der sich ziehenden und immer steiler werden Streckenführung zu kämpfen hat, dann will das was heißen. Wir schlossen uns zusammen und "erleichterten" uns mit netten Themen den letzten, nicht enden wollenden Gipfelhang. Vielleicht fehlte uns deswegen zeitweise die Luft, welche Smoky scheinbar zu viel hatte. Er machte die Strecke mindestens viermal.




Wilde Kreuzspitze

Blütenpracht

Sepp, seit 60 Jahren auf der Fane.
Es war wirklich angenehm und ehrlich gesagt auch erfreulich, am Gipfel ausschließlich Südtiroler anzutreffen.Beinahe mit dem jedem, ergab sich ein kurzes Gespräch über die zahlreichen umliegenden und oftmals üppig mit Schnee bedeckten Gipfel. Jeder hatte seine persönliche Tourenempfehlung und auch die Verhauer wurden mit allen geteilt wurden. Smoky kümmerte sich nicht lange darum und suchte sich seine neuen Bekanntschaften nach dem Umfang der Jause aus.






Smoky, Florian und ich legten bei der Brixner Hütte noch eine Pause ein. Undenkbar ohne ein Bier und Kasknödel mit Krautsalat weiter abzusteigen wurde behauptet. Eine echt gute Entscheidung, trotz der
überfüllten Hütte.


Ein weiterer genialer Tag mit traumhaften Bergwetter nahm dann mit einem Nachmittagsschläfchen vor Seppls Hütte ein Ende. 


Leider wieder viel zu kurz, obwohl ich noch die letzte Nacht auf der Fane blieb und nicht wie geplant am Abend Richtung Villach fuhr. Der nächste Besuch ist aber schon geplant, denn mein Geburtskas, die Stinalm, die Seefeldseen mit der Seefeldspitze warten noch.

Fortsetzung folgt!

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